Literacy und die Bedeutung gesellschaftlicher Beteiligung

Filipović, Alexander (2009): Literacy und die Bedeutung gesellschaftlicher Beteiligung. Medien- und bildungsethische Überlegungen. In: Wimmer, Michael; Reichenbach, Roland, Pongratz, Ludwig (Hrsg.): Medien, Technik und Bildung. Paderborn: Schöningh (Schriftenreihe der Kommission Bildungs- und Erziehungsphilosophie der DGfE) S. 159-173. [bibliographische Daten importieren]

Abstract

Der Beitrag thematisiert die Bedeutung von Medien für die gesellschaftliche Inklusions- bzw. Exklusionsproblematik. Über eine Schärfung des Begriff „literacy“ wird gezeigt, dass medien- und bildungsethische Überlegungen integriert werden können. Als normativer Schlüssel für beide Bereiche fungiert die Frage nach der Gerechtigkeit gesellschaftlicher Partizipation (Beteiligungsgerechtigkeit). Damit wird auch versucht, den Status der Medienethik als wissenschaftliche Disziplin zu klären und ihre interdisziplinären Anknüpfungspunkte aufzuzeigen.

Für die Zielsetzung, die interdisziplinären Möglichkeiten der Medienethik weiter zu sondieren und für den Blick auf die Pädagogik sozusagen zu testen, werden nach der Einleitung vier Gedankenschritte präsentiert: Zunächst wird Beteiligung als praktisch-philosophischer, normativer Maßstab expliziert, dann ein soziologisch-kommunikationswissenschaftlicher Blick auf „Massenmedien“ als den Gegenstand der Medienethik geworfen, darauf folgend Literacy zwischen menschenrechtlichem Denken und der Bildungsphilosophie verortet und zum Schluss medien- und bildungsethische Perspektiven gezeigt, die sich durch den Gedanken „Beteiligung durch Literacy“ ergeben.

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  1. […] zu klären und ihre interdisziplinären Anknüpfungspunkte aufzuzeigen. Weitere Informationen dazu hier. Tags » Beteiligungsgerechtigkeit, Bildung, Bildungsethik, Bildungsgerechtigkeit, literacy, […]